Schlaganfall-Lähmung mit Spiegelillusion wegspiegeln?
Diese Illusion bewirkt, dass die motorischen Fähigkeiten sogar besser wieder hergestellt werden als durch eine herkömmliche Physiotherapie. Offenbar spielt der Kopf bei der körperlichen Genesung eine deutlich größere Rolle als bislang vermutet. Das haben japanische Forscher bei einer kleinen Patientengruppe beobachtet, wie sie auf dem World Stroke Congress 2008 in Wien berichteten.
"Wenn eine solche Veränderung allein über den visuellen Eindruck einer Bewegung der gesunden Körperhälfte erreicht werden kann, dann ist es einleuchtend, dass die kognitiven, also die mentalen Aspekte der Rehabilitation weit größere Wichtigkeit haben als bislang begriffen wurde und ihnen weit mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte", erläuterte Kazu Amimoto von der Tokyo Metropolitan University. Amimoto und Kollegen hatten insgesamt 14 Patienten mit halbseitiger Lähmung nach einem Schlaganfall in der bereits chronischen Phase mindestens vier Monate nach dem Vorfall mit herkömmlichen Methoden und mit einer Spiegeltherapie behandelt und das Ausmaß der Therapieerfolge gemessen.
Konventionelle Behandlungen versuchen, die neuronalen Verbindungen durch aktive und passive Übungen der betroffenen Seite selbst zu stimulieren und damit zu stärken. Bei der Spiegeltherapie dagegen wird ein Spiegel derart in der Körpermitte platziert, dass die Patienten den visuellen Eindruck gewinnen, das gelähmte Bein würde sich ebenso problemlos bewegen wie das gesunde. Diese optische Illusion verbesserte die motorischen Funktionen der Patienten eindeutig effektiver als die herkömmliche Physiotherapie, fanden die Forscher: Sie konnten die Bewegung bei einer bestimmten Aufgabe um mehr als 12 Prozent schneller ausführen als vor der Therapie. Die rein körperlich orientierte Behandlung dagegen erreichte in dieser Hinsicht keine merkliche Verbesserung.
Autor: Cornelia Dick-Pfaff
Forum "Gesundes Niederkassel"
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